Sanchin

Sanchin   gilt   als   die   bedeutendste   Kata   des   Naha-te.   Dabei   geht   es   in   Sanchin   weniger um   die   kämpferischen   Prinzipien   als   um   das   Potential   der   Kata   für   die   körperliche Entwicklung   des   Übenden.   Das   tägliche   Training   von   Sanchin   kräftigt   die   Muskulatur und    insbesondere    die    Fähigkeit    zur    isometrischen    Anspannung    sowohl    einzelner Muskeln   und   Muskelgruppen   bis   hin   zur   kompletten   Anspannung   aller   Muskeln,   was jedoch   äußerst   schwierig   ist   und   ein   hohes   Maß   an   Konzentration   erfordert.   Weiterhin stärkt   Sanchin   die   Atmung,   wobei   man   nicht   nur   eine   spezielle   Form   der   Ausatmung,     unter   Einsatz   der   Muskulatur   im   Bereich   des   Zwerchfells   lernt,   sondern   auch   die     Fähigkeit   mit   Hilfe   der   Atmung   die   Muskelspannung   zu   kontrollieren   und   zu   erhöhen um   Trefferwirkungen   zu   kompensieren.   Bei   perfekter   Beherrschung   dieser   Technik geschieht   dies      automatisch   im   Moment   des   Treffers.   Es   gilt   die   Regel   das   derjenige der   Sanchin   mehr   als   zweimal   hintereinander   ausführen   kann,   dies   nicht   mit   dem   für die   Kata   notwendigen   vollen   Einsatz   tut.   Aber   genau   dieser   Einsatz   ist   notwendig   um mit Sanchin erfolgreich zu trainieren.  In   früheren   Zeiten   und   in   einigen   Schulen   wie   dem   Uechi-Ryu   wird   die   Kata   auch heute   noch   zudem   zur   Abhärtung   verwendet.   Hierzu   wird   während   der   Ausführung der   Kata   mit   einem   Stock   oder   mit   Faustschlägen   auf   Bauch,   Rücken,   Arme   und   Beine geschlagen.   Sanchin   ist   weder   eine   vielseitige,   elegante   noch   formschöne   Kata.   Sie   ist eine   kompromißlose   Kraftkata   und   trotz   ihrer   Augenscheinlichen   Einfachheit   dauert   es Jahre    sie    zu    beherrschen.    Geschichtlich    wird    eine    Verwandtschaft    zur    Happoren vermutet.   Allerdings   enthält   Happoren   auch   weiche   Prinzipien   und   unterscheidet   sich sehr   von   Sanchin.   Bestenfalls   könnte   man   vermuten   das   Sanchin   eine   Art   Vorübung zur   Happoren   darstellt.   Bewiesen   ist   dies   nicht   und   man   kann   so   auch   glauben   das Sanchin   einfach   nur   da   ist   um   Sanchin   zu   sein   und   den   Körper   zu   stählen.   Die ursprüngliche   Version   wird   mit   offenen   Händen   trainiert   und   enthält   auch   schnelle Bewegungen mit einer damit verbundenen sehr schwierigen Atemtechnik. Chojun   Miyagi   veränderte   diese   zu   der   heute   geübten   Version   mit   geschlossener Faust.   Dabei   ging   es   hier   wahrscheinlich   weniger   um   die   geringere   Gefährlichkeit   von Techniken   der   geschlossenen   Faust   als   wohl   mehr   darum   das   die   Spannung   der Muskulatur mittels der geschlossenen Faust wesentlich einfacher zu üben ist.  Allerdings   steht   die   von   Miyagi   verwendete   Ibuki-Atmung   im   Verdacht   schlecht   für   die Gesundheit   zu   sein.   Zwar   können   Atemtechniken   durchaus   Auswirkungen   auf   die Herztätigkeit   haben,   aber   inwieweit      diese   Atemtechnik   Herzerkrankungen   begünstigt (wie vermutet wird), ist weder untersucht noch bewiesen.

Kata Bedeutung
Drei Phasen
Bewegungen
48
Schritt Diagramm Sanchin

Ursprünglich wurde diese Atem-Kata mit offenen Händen von Kanryo Higashionna gelehrt. Miyagi Chōjun änderte dies zu geschlossenen Fäusten.  Obwohl die Kata nur aus einfachen Grundschultechniken besteht, verlangt sie dem Vortragenden einiges ab.

Eine besonders starke Atmung und eine extreme Muskelspannung sind das Markenzeichen der Kata.

Andere Videos