Sanseru

Die   Namen   der   Kata   Sanseiru,   Seisun,   Seipai   und   Suparimpei   beziehen   sich   auf Zahlen,   denen   eine   gewisse   Mystik   nachgesagt   wird.   So   gilt   die   13   (Seisun)   im chinesischen   als   Glückszahl.      Bei   Sanseiru   ist   es   etwas   komplizierter.   Grundlage   für die   Interpretation   des   Namens   ist   das   Ergebnis   der   Multiplikation   von   6   x   6   was   ja   36 ergibt.   Der   ersten   6   werden   nun   die   Attribute   Augen,   Ohren,   Nase,   Zunge,   Körper   und Geist   zugewiesen.   Die   zweite   6   bezieht   sich   auf   Farbe,   Stimme,   Geschmack,   Geruch, Berührung   und   Gerechtigkeit.   Teilt   man   36   durch   zwei   erhält   man   18   und   dies   ist   die Bedeutung   des   Namens   Seipai.   Multipliziert   man   36   mit   3   erhält   man   108   und   dies   ist die Bedeutung von Suparimpei. Aus   Zahlen   kann   man   viel   bedeutsames   herauslesen,   aus   Knochen   auch   (behaupten manche   Wahrsager),   aber   vielleicht   sollte man,   statt   36   mal   über   die   Mystik   des Namens   einer   Kata   nachzudenken   diese   lieber   36   mal   trainieren,   zumal   nicht   sicher ist,    dass    die    Namen    der    Kata    heute    noch    authentisch    sind.    Viele    Kata    wurden umbenannt,   oder   die   Namen   wurden   vom   chinesischen   ins   okinawanische   übersetzt, was    sehr    leicht    zu    Fehlinterpretationen    führen    kann.    Sehr    viel    wichtiger    und interessanter   ist,   das   Sanseiru   ein   Grundkonzept   aufweist      das   Ähnlichkeit   hat   mit   den Kata  Shisochin  und Suparimpei.  Es   sind   die   einzigen   Kata   Okinawas   in   denen   Techniken   viermal   wiederholt   werden. Alle   anderen   Kata   beinhalten   zwei-/   drei-/   oder   fünffache   Wiederholungen.   Und   die technische   Kombination   die   in   Sanseiru   viermal   wiederholt   wird   enthält   wiederum   vier Techniken.   In   Suparimpei   werden   zweimal   vier   und   einmal   zwei   Techniken   viermal wiederholt.   In   Shisochin   wird   eine   Technik   viermal   wiederholt.   Dies   läßt   zumindest vermuten    das    alle    drei    Kata    mit    den    gleichen    konzeptionellen    Ideen    entwickelt wurden. Also     wahrscheinlich     aus     der     gleichen     chinesischen     Schule     stammen.       Allerdings   wird   Sanseiru   dem   Stil   des   Drachen   zugeordnet   und   die   Shisochin   dem   Stil des    Tigers.    Suparimpei    könnte    von    beiden    Stilen    beeinflußt    sein.    Alle    drei    Kata beginnen   mit   Sanchin   Dachi   und   Morote   Yoko   Uke   (im   Shotokan   Uchi   Uke      genannt), Shisochin   mit   Kaishu   (offene   Hand).   Sanseiru   gilt   als   hochgradige   Kata   mit   starken Angriffstechniken,     insbesondere     Kansetsu     Geri     zum     Knie.     Sie     enthält     viele Wurftechniken, diagonale Ausweichmanöver und insgesamt 7 Tritte.

Sanseru
Kata Bedeutung
Sechsunddreißig
Bewegungen
50
Schritt Diagramm Sanseru

Die ersten sechs Zahlen stehen für Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper und Geist. Die nächsten sechs Zahlen symbolisieren die Farbe, die Stimme, den Geschmackssinn, den Geruchssinn und die Gerechtigkeit. Sie wird auch als die Drachen Kata bezeichnet. Die Kata ist geprägt von tiefen Tritten (Kansetzu-Geri, Gedan Mae-Geri), sowie Halte- und Hebeltechniken.

In der Sanseru werden Bewegungen und Techniken speziell für den Nahkampf in alle vier Richtungen ausgeführt. In der Realität erfolgt ein Angriff oft vollständig überraschend und ohne Vorwarnung. Sanseru folgt diesem Rhythmus. Ruhe wechselt plötzlich in schnelle Aktion und auf langsame, weiche Bewegungen folgen unmittelbar explosive Techniken.

Alternative Namen: Sanseiru