Seienchin ist wohl die „beliebteste“ Kata des Naha-te. Sie ist eine überaus harmonische Kata deren Name mit Ruhe vor dem Sturm übersetzt wird und den Charakter der Kata treffend bezeichnet. Im ersten Teil der Kata in dem 6 Techniken 3 mal wiederholt werden, kommt eine einzigartige Ruhe und Würde zum Ausdruck. Unerwartet und plötzlich folgt dem ein wahrer Sturm aus starken Techniken mit wechselnder Geschwindigkeit. Aus diesem Grund gilt Seienchin als die typische Goju-Ryu Kata. In keiner anderen Kata kommt die beiden Aspekte hart und weich so deutlich zum Ausdruck. Auffallend ist, das die Kata keine Fußtechniken enthält. Es gibt unterschiedliche Meinungen, die die Kata mal dem Kranich-/ mal dem Tigerstil zuordnen. Betrachtet man die typischen Kata des Kranichstil wie Nipaipo, Rohai, Chinto oder gar Hakutsuru müßte man Seienchin allein vom Konzept her als eher untypische Kata dieses Stils einordnen. Vielleicht ist Seienchin tatsächlich von beiden Stilen beeinflußt? Das Konzept bzw. der Aufbau der Kata hat viel Ähnlichkeit mit dem der Kata Saifa.
Kata Bedeutung
Ruhe vor dem Sturm
Bewegungen
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Sensei Higashionna brachte die Kata aus China mit. Seenchin gilt als "die Goju-Ryu-Kata". Sie entstammt dem so genannten chinesischen "Weißer Kranich"-Stil und ist vor allem durch den sehr häufig vorkommenden Shiko-Dachi geprägt, was auf den Einfluss des Naha-Te zurückzuführen ist, der durch seine tiefen Stände charakterisiert wird.
Für einen Außenstehenden wirkt Seenchin sehr weich (Ju), für den Ausführenden wird aber schnell klar, dass es viele Elemente in der Kata gibt, die das harte (Go) widerspiegeln.
Alternative Namen der Kata: Seeinchin oder Seienchin